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AN DIE MELANCHOLIE

Verarge mir es nicht, Melancholie,

Dass ich die Feder, dich zu preisen, spitze,

Und, preisend dich, den Kopf gebeugt zum Knie,

Einsiedlerisch auf einem Baumstumpf sitze.

So sahst du oft mich, gestern noch zumal,

In heisser Sonne morgendlichem Strahle:

Begehrlich schrie der Geier in das Tal,

Er träumt von totem Aas auf totem Pfahle. 4 <<

Du irrtest, wüster Vogel, ob ich gleich

So murmienhaft auf meinem Klotze ruhte!

Du sahst das Auge nicht, das wonnenreich

Noch hin und her rollt, stolz und hochgemute.

Und wenn es nicht zu deinen Höhen schlich,

Erstorben für die fernsten Wolkenwellen,

So sank es um so tiefer, um in sich

Des Daseins Abgrund blitzend aufzuhellen. 5 <<

So sass ich oft in tiefer Wüstenei,

Unschön gekrümmt, gleich opfernden Barbaren,

Und deiner eingedenk, Melancholei,

Ein Büsser, ob in jugendlichen Jahren!

So sitzend freut ich mich des Geier-Flugs,

Des Donnerlaufs der rollenden Lawinen,

Du sprachst zu mir, unfähig Menschentrugs,

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